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Minatravelstheworld - Plötzlich Radreisende Teil 2: Die südlichste Stadt der Welt

 

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  Plötzlich Radreisende Teil 2 - Die südlichste Stadt der Welt

 

 

 

Ushuaia, die angeblich südlichste Stadt der Welt war schneller erreicht, als gedacht. Etwas unerwartet hatte das Wetter jedoch auf dem nordöstlich gelegenen Bergpass umgeschlagen und plötzlich schneite es. Schnee im Sommer, immer etwas Neues, dachte ich.

 

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Auf meinem Weg zurück nach Norden war ich mit meinem Fahrrad ein Stück getrampt, da ich nicht die gleiche Strecke noch einmal fahren wollte. Erst als ich in Punta Arenas angekommen war, setzte ich mich mit meinem beladenen Fahrrad wieder den Launen des Südamerikanischen Wetters aus. Schon während der ersten Woche hatte ich mit starken Winden zu kämpfen. In Büchern oder Berichten von Südamerika, insbesondere von Patagonien, wie der südlichste Zipfel Südamerikas betitelt wird, liest man immer wieder von stürmischen Winden. Für Reiseradfahrer ist dies einer der negativen Aspekte für diese Region, die sonst durch ihre landschaftlichen Reize und die Weite überzeugt.

Als Radfahrer hat man generell selten Rückenwind. Auch ich musste diese Erfahrung machen. Die überwiegend starken böenartigen Seitenwinde waren teils ziemlich gefährlich. Man wurde auf der Straße hin und her gepustet, zwischendurch immer wieder verstärkt durch den kurzzeitigen Windschatten, vorbeifahrender Autos oder LKWs. Manchmal bevorzugte ich sogar Gegenwind. Dann kam man zwar oftmals kaum mehr voran, aber man musste nicht immer wieder gegenlenken.

 

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Auf einem Campingplatz in El Calafate unterhielt ich mich mit einer Gruppe Radfahrern, die von Norden nach Süden reisten, also genau in umgekehrte Richtung wie ich. Sie erzählten mir sehr enthusiastisch von einer Route namens´Carretera Austral´, auf der sie die letzten Wochen unterwegs gewesen seien. Ich erfuhr, dass es sich dabei um eine Straße handle, die in Nord-Südliche Richtung auf chilenischer Seite durch die Anden verläuft und unter Tourenradfahrern sehr beliebt sei. Bei der geringen Recherche, die ich für meine Reiseländer im Vorfeld betrieben hatte, sagte mir der Name natürlich nichts. 

Mein Interesse war jedoch geweckt und je mehr sie mir erzählten, desto überzeugter war ich, dass ich ebenfalls genau diese Route verfolgen würde.

 

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Ich wurde nicht enttäuscht. Der Carretera Austral entpuppte sich als eine wunderschöne aber auch kräfte- und zeitzehrende Route. Der berüchtige Einstieg, die Etappe, um von El Chaltén nach Villa O´Higgins zu gelangen, war ein Abenteuer. In Teilen besteht diese Route nur aus einem Wanderweg und man muss das vollbeladene Rad steile schmale Wanderwege hinaufschieben. Mit einer Fähre, besser gesagt einem Boot, was ab und an, aber ohne festen Fahrplan fährt, gelangt man dann über einen großen See nach Villa O´Higgins, dem südlichen Startpunkt des Carretera Austral.

 

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1200 Kilometer führt der Weg von dort durch die Anden. Im Süden ist es noch weitestgehend eine Schotterstraße, je weiter man jedoch Richtung Norden kommt, desto mehr Asphalt spürt man unter den Reifen und umso mehr Autos sind unterwegs. Man fährt durch ein spektakuläres Bergpanorama, vorbei an Gletschern und Wasserfällen, entlang türkisblauer Seen und kommt immer wieder durch kleine Dörfer, wo man das Proviant auffüllen kann. 

 

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Ich war fasziniert und überwältigt von der Landschaft und den Menschen, die ich unterwegs traf. Auf Schotterstraßen, die manchmal alles andere als Fahrrad fahrtauglich waren, ging es etliche Bergpässe hoch und wieder runter. Da ich zu dem Zeitpunkt erst ein paar Wochen auf meinem vollbeladenen Fahrrad unterwegs war, geriet ich einige Male an meine Grenzen.

 

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Als ich in Puerto Montt ankam, musste ich feststellen, dass meine Zeitplanung für Chile und Argentinien scheinbar nicht aufging. Ich hatte zwar eine wahnsinnig gute und abenteuerreiche Zeit in den Anden verbracht, aber gleichzeitig war nun auch nur noch eine Woche übrig, bis mein Flieger von Santiago (Chile) nach Costa Rica ging. Das große Problem daran: Santiago lag viel weiter nördlich, um genau zu sein, ich hatte noch 1000 Kilometer vor mir.

 

Auf zu Teil 3!

 

Bis bald,

Eure Mina

 

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